Im Interview: Frank Marrenbach, CEO | Geschäftsführender Gesellschafter der Althoff Hotels

Im Interview: Frank Marrenbach, CEO | Geschäftsführender Gesellschafter der Althoff Hotels

>> Vorsprung durch Menschlichkeit <<
13.03.2025

Frank Marrenbach, CEO und geschäftsführender Gesellschafter der Althoff Hotels, gab dem Innovationsmagazin "BUY-Werk" ein ausführliches Interview. Er spricht über seine beeindruckende Karriere, seine Visionen und das Thema "Vorsprung durch Menschlichkeit". Lesen Sie hier das gesamte Interview.

 

 

Frank Marrenbach ist einer der renommiertesten Hoteliers Europas. Seit rund 35 Jahren prägt er die Hotelbranche mit seinem Gespür für langfristige Trends und Veränderungen. Bereits mit 28 Jahren wurde er zum Stellvertretenden Direktor im Gästehaus Petersberg Königswinter ernannt. In gleicher Position wechselte Marrenbach 1997 ins Brenners Park Hotel, wo der Nordrhein-Westfale im Oktober 2000 zum Geschäftsführenden Direktor befördert wurde. Seit Mai 2020 ist er CEO | Geschäftsführender Gesellschafter bei den Althoff Hotels, die im letzten Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feierten.

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Frank Marrenbach, CEO | Geschäftsführender Gesellschafter der Althoff Hotels

Sie blicken auf eine grandiose Karriere in der Hospitality Branche zurück. Gibt es Dinge, die Sie heute anders entscheiden würden?

Ich bin glücklich sagen zu dürfen, dass ich alle meine wesentlichen Entscheidungen genauso wieder treffen würde. Ich bin sehr dankbar, dass mir in meinem Leben so viel Positives zuteilwurde. Das ist natürlich mit einem sehr hohen zeitlichen Einsatz verbunden, den ich ohne die Unterstützung meiner Frau niemals hätte leisten können. Ohne sie wäre die Work-Life-Integration nicht möglich gewesen.

 

Welche Stationen bzw. Persönlichkeiten waren besonders prägend für Ihren Werdegang?

Nun, mein Elternhaus hat mich sicherlich am stärksten geprägt. Hier habe ich ein positives Menschen- und Leistungsbild vermittelt bekommen. Früh habe ich verstanden, dass der Mensch zu großen Teilen selbst für sein Schicksal verantwortlich ist und Lebenserfolg viel mit Fleiß, Disziplin und Beharrlichkeit zu tun hat. "Hindernisse zu überwinden ist der Vollgenuss des Daseins", so hat es einer meiner Wegbegleiter einmal treffend auf den Punkt gebracht. Dazu gehört auch die Fähigkeit Rückschläge wegzustecken und sich die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen zu erhalten. Ansonsten haben mich zahlreiche meiner beruflichen Weggefährten positiv beeinflusst.

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Althoff Grandhotel Schloss Bensberg

Wie sieht für Sie ein ganz "normaler" Arbeitstag aus?

Den ganz normalen Arbeitstag gibt es bei mir glücklicherweise nicht. Natürlich habe ich ein paar Rituale. Dazu gehörten das Lesen einer digitalen Tages- bzw. Branchenzeitung, der Tagesumsatzberichte und die Abstimmungen mit meinen beiden Geschäftsführerkollegen. Ich lege bestimmte Schwerpunktthemen wie Development, Digitalisierung und Human Resources auf bestimmte Tage und tausche mich dazu mit unseren Resortchefs über entsprechende Jour Fix aus. Zudem bin ich ein CEO, der ausgesprochen gerne in die Hotels fährt. Nur so kann ich den operativen Puls des Unternehmens fühlen.

Welches ist Ihr "Lieblingshotel" innerhalb der Althoff Hotels und warum?

Ich habe zu allen unseren Hotels einen besonderen emotionalen Bezug, daher fällt es mir schwer, ein Lieblingshotel zu benennen. Was die Althoff Hotels auszeichnet, ist die Vielfalt und Einzigartigkeit jedes Hauses. Unsere handverlesene Kollektion reicht von luxuriösen Stadthotels bis hin zu stilvollen Resorts bis zum coolen Lifestyle-Design Hotel der URBAN Loft Marke. Jedes Hotel hat seine eigenen, besonderen Merkmale – sei es eine herausragende Lage, beeindruckende Architektur oder ein exzellentes kulinarisches Angebot. Jedes unserer Hotels hat seinen eigenen Charme und ist auf seine Weise liebenswert.

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AMERON Neuschwanstein Alpsee Resort & Spa

urban-loft-berlin-the-loft ©Jannis Hagels

URBAN LOFT, Berlin

Worauf legen Sie bei Ihren Mitarbeitern besonders wert?

Ich lege großen Wert auf einen vertrauens- und respektvollen Umgang. Ich schätze Eigeninitiative und lösungsorientiertes Handeln. Mir ist es außerordentlich wichtig, dass ich zunächst einmal selbst diesen Erwartungen gerecht werde. Die 3 Buchstaben auf meiner Visitenkarte bedeuten mir nicht viel. Es ist wesentlich, dass nicht die Hierarchien das Miteinander bestimmen, wohl wissend das diese notwendig sind. "Vorsprung durch Menschlichkeit" ist mein Motto.

Wie gehen Sie mit dem Thema "Fachkräftemangel" um und welche Lösungen haben Sie für sich gefunden?

Als inhabergeführtes Familienunternehmen haben wir den nicht kleinen Vorteil die Mitarbeiter auch emotional enger an uns binden zu können. Mit unseren bald 19 Hotels besitzen wir eine Größe, die es uns erlaubt unsere Teams regelmäßig zu sehen und eine entsprechende Nähe zu erzeugen. Natürlich trifft auch uns der Fachkräftemangel, wobei man besser von Kräftemangel sprechen sollte, da wir häufig die fachliche Aus- und Weiterbildung intern übernehmen müssen. Dazu haben wir vor vielen Jahren die Althoff Academy gegründet, die mit einer Vielzahl von Trainings das persönliche Wachstum der Mitarbeitenden begleitet. In den Hotels machen zudem unsere Abteilungsleiter einen tollen Führungsjob. Sie kümmern sich um Ihre Teams und übernehmen das ein oder andere Mal auch eine väterliche bzw. mütterliche Rolle. Mehr denn je muss ein Unternehmen ein Ort sein, an dem die Mitarbeitenden Halt und ein gewisses Maß an Geborgenheit finden.

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Lobby des AMERON Zürich Bellerive au Lac

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Zimmer des Althoff Dom Hotels in Köln

Was bedeutet für Sie Luxus?

Luxus im Hotel bedeutet für mich ein stilvolles, hochwertiges Ambiente, kompetente und gebildete Gastgeber, die sichtbar im Hintergrund die Gäste umsorgen. Und natürlich auch eine wunderbare und unterhaltsame Gastronomie. Dabei begleitet mich schon sehr lange die folgende Erkenntnis: Eleganz ist den wahren Aufwand den sie erfordert zu verbergen. Oder um einen langjährigen Freund zu zitieren: "Wahrer Luxus schreit Dich nicht an, sondern flüstert Dir zu."

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Althoff Dom Hotel Köln

Sie sind ein leidenschaftlicher Oldtimer-Fan. Was macht für Sie die Faszination alter Autos aus und was sind Ihre persönlichen "Matching Numbers"?

Meine Leidenschaft bezieht sich besonders auf historische Sportwagen. Ich liebe die Formen, den Motorenklang und das Gefühl diese analogen Autos fahrerisch beherrschen zu können. Als Kind habe ich mir häufig die Nase an den Scheiben toller Sportwagen "plattgedrückt". Zudem habe ich über mein Hobby viele tolle Menschen und Landschaften kennengelernt und es ist eines der wenigen Umfelder an den ich wirklich abschalten kann. Im Hinblick auf meine persönlichen "Matching Numbers" bin ich ganz einfach gestrickt – Hauptsache das Auto kommt aus Zuffenhausen ☺

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AMERON Hamburg Hotel Speicherstadt

Welche Visionen bzw. Ambitionen haben Sie für Ihre persönliche Zukunft?

Thomas H. Althoff hat mir vor bald 5 Jahren die operative Führung seines Lebenswerks anvertraut und dieser Aufgabe begegne ich mit einem enorm hohen Maß an persönlichem Verantwortungsgefühl. Es ist unsere Vision die Althoff Hotels im Hinblick auf Qualität und Ertragskraft zu einem der führenden inhabergeführten Familienunternehmen in Europa weiterzuentwickeln und ich bin zuversichtlich, dass wir die Althoff Hotels auf 30 Hotels ausbauen können. Dieses wunderbare Unternehmen mit seinen 3 Marken in den nächsten 10 Jahren gesund weiterzuentwickeln und es dann in die Hände der nächsten Althoff Generation zu legen ist mein Ziel.

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AMERON Neuschwanstein Alpsee Resort & Spa

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Althoff Seehotel Überfahrt

Thomas H. Althoff war Mitinitiator bei der Gründung von progros im Jahr 1986. Die Althoff Hotels sind seit Bestehen progros UNITED – dem Einkaufspool von progros – angeschlossen. Wie sind Ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit progros?

Wir sind eng mit progros verbunden und schätzen die partnerschaftliche Zusammenarbeit sehr. Die professionelle Beratung und der erstklassige Service von progros sind von großem Wert. Besonders in Krisenzeiten haben wir die Unterstützung und perfekte Erreichbarkeit von progros sehr geschätzt. Die Pflege bestehender Kundenbeziehungen ist bei progros vorbildlich.

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v.l.n.r.: Thomas H. Althoff und Frank Marrenbach

Lieber Herr Marrenbach, wir danken Ihnen ganz herzlich für das gute Gespräch und freuen uns auf die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.