Mogelpackung

Oehlers Einkaufswelt – Die Kolumne

Jedes Jahr wird der Negativpreis „Mogelpackung des Jahres“ vergeben. 2019 traf es einen bekannten Hersteller von Kartoffelchips: Verkleinerung des Inhalts von 170 auf 100 Gramm, 25% größere Verpackung, identische Gestaltung, gleicher Verkaufspreis. Faktische Preiserhöhung: 70%! Ist das rechtens, was der Hersteller da macht? Ja, das ist es!

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Auch wir Hoteliers machen sowas täglich, in dem wir zum Beispiel Bestandteile vom Frühstückbuffet reduzieren oder auf Tischdecken verzichten und Besteck & Servietten nicht mehr eindecken. Nicht weil´s vielleicht cooler ist, sondern weil es uns auch Kosten spart und die Marge erhöht. Berechnet wird der gleiche oder sogar ein höherer Preis.

 

Sind wir deswegen auch eine „Mogelpackung“?

 

Natürlich nicht. Jedem Unternehmen ist es erlaubt, seine Verpackungen, Produkte oder Leistungen so zu verändern wie es das mag. Mindestanforderung: die gesetzlichen Bestimmungen erfüllen. Denn am Ende entscheidet der Markt, ob ein Produkt gekauft wird oder mit Karacho in der Versenkung verschwindet. Watch out – „Mogelpackung des Jahres“ – dahinter stecken für uns Hoteliers & Gastronomen zwei Botschaften.

 

Erstens: Der Einkaufspreis sagt überhaupt nichts aus!

 

Zweitens: Vergleichen - und zwar detailliert - damit wir nicht in die „Mogelpackungsfalle“ tappen und schlechter einkaufen als es sein muss. Inhaltsmenge und Gebindegröße, Preiseinheit pro Stück / Liter / Gewicht, Marke oder No-Name-Produkt, Qualität, Herkunft, Lagerfähigkeit, Lieferbedingungen, Bestellwertgrößen und vieles andere mehr. Vergleichen und testen, was sich vergleichen und testen lässt. Klar, das kostet Zeit. Aber es schafft auch Vertrauen. Vertrauen in Ihren Zulieferer und die Produkte, die Sie einkaufen.

 

Und Vertrauen ist wichtig, denn Vertrauen ist die teuerste Währung der Welt.

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